APRÈS LA LETTRE__SPEECH & EFFECT NINA TABASSOMI e MARKUS SCHENNACH
(La Mia Scuola di Architettura*10)
Nina Tabassomi und Markus Schennach über eine Veranstaltungsreihe zum Potential von nichtdiskriminierendem Sprechhandeln im TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol.
Was heißt es, nichtdiskriminierend zu sprechen? Und weshalb gibt es keinen positiven Begriff, um dieses Sprechhandeln zu bezeichnen? Erstaunlich erscheint diese Tatsache vor dem Hintergrund, dass das Wissen darum, wie wir im Sagen und Bezeichnen Realität mitkonstruieren, weitverbreitet ist. Die allgemein akzeptierten Sprachregelungen resultieren aus eingeschliffenen und unbegründeten Machtverhältnissen und Hierarchien, die wir mit jedem Sprechakt stabilisieren und erneuern. Wie können wir unsere Lebenswelt verändern, indem wir unsere Sprache sorgfältig wählen und einsetzen? Welche Verantwortung tragen wir, wenn wir institutionell sprechen?
Im Juli und August 2018 wurde diesen Fragen mit Vorträgen von Amara Antilla, Matthias Dell, Nikita Dhawan, Marie-Luisa Frick, Koku G. Nonoa und Anatol Stefanowitsch aus philosophischer, politikwissenschaftlicher, medientheoretischer, sowie sprach-, kunst- und theaterwissenschaftlicher Perspektive im TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol nachgegangen. Konzipiert haben die Reihe Nina Tabassomi und Markus Schennach, die die bereits geführten Diskussionen in der arge kunst zusammenfassen und mit dem Publikum in Bozen neu aufrollen werden.
Short Bios:
Nina Tabassomi ist Kuratorin und Theaterwissenschaftlerin. Nach Stationen in Berlin (Based in Berlin und KW Institute for Contemporary Art), Kassel (Fridericianum) und New York (Ludlow 38) ist sie seit Anfang 2017 Direktorin des TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol. Sie hat u.a. die Gruppenausstellungen „Infrastructures of Pain“, „Accentisms“ und „Sex“ und Einzelausstellungen von Maha Maamoun, Eric Baudelaire und Emeka Ogboh kuratiert.
Markus Schennach ist Medienaktivist und Politikwissenschaftler. Nach Tätigkeiten als Sozialarbeiter und als Geschäftsführer der Tiroler Straßenzeitung 20er ist er seit 2003 der Geschäftsführer von FREIRAD, dem freien Radio in Innsbruck und in unterschiedlichen Funktionen im Vorstand des Verbands Freier Radios in Österreich aktiv, acht Jahre davon war er der Obmann des Verein.