AR/GE KUNST RAI

AR/GE KUNST RAI #4

16:39
12.4.2023

Jede Ausstellung bei Ar/Ge Kunst ist das Ergebnis eines Dialogs zwischen Künstler*innen, Kollektiven, Vereinen und Organisationen aus der Region. Einige dieser Stimmen treffen sich in einem RAI-Südtirol-Podcast.

In diesem Interview mit Alessandra Tortosa und den Kuratorinnen der Ausstellung sprechen die Künstlerin Milica Tomić und die Archäologin Ana Bezić über aktuelle verborgene Kriege und über ihre Arbeit als Grupa Spomenik [Monument Group, 2002], die nach dem Völkermord in Srebrenica gegründet wurde, über die künstlerische Geste, einen "Schnitt" in einem archäologischen Flotationsbecken zu machen, um die Partikel hervorzuheben, die sich der Identifizierung entziehen; über den Boden Südtirols als Archiv von 22 Machtwechsel, die in den vergangenen 2000 Jahren auf dem Gebiet Südtirols stattgefunden haben.

Alessandra Tortosa im Gespräch mit Milica Tomić, Ana Bezić, Zasha Colah und Francesca Verga, für POST IT, Rai Radio 1, gesendet am 06.12.2023. Anlässlich der Ausstellung Geography of Looking bei Ar/Ge Kunst.

POST IT, Rai Radio 1, ist eine Sendung von Giuliano Tonini, moderiert von Alessandra Tortosa.

AR/GE KUNST RAI

AR/GE KUNST RAI #3

24:32
10.16.2023

Jede Ausstellung bei Ar/Ge Kunst ist das Ergebnis eines Dialogs zwischen Künstler*innen, Kollektiven, Vereinen und Organisationen aus der Region. Einige dieser Stimmen treffen sich in einem RAI-Südtirol-Podcast.

Alessandra Tortosa im Gespräch mit Margherita Moscardini, Francesco Palermo, Zasha Colah und Francesca Verga, für POST IT, Rai Radio 1, am 14.09.2023. Anlässlich der Ausstellung And remember that holes can move bei Ar/Ge Kunst.

POST IT, Rai Radio 1, ist eine Sendung von Giuliano Tonini, moderiert von Alessandra Tortosa.

AR/GE KUNST RAI

AR/GE KUNST RAI #2

34:43
6.9.2023

Jede Ausstellung entsteht im Dialog mit KünstlerInnen, Kollektiven, Vereinen und anderen Organisationen, die an den Programmen von Ar/Ge Kunst teilnehmen und welche in einem Podcast von Rai Alto Adige vorgestellt werden.

In diesem Interview, das in der Sendung POST IT von Rai Radio 1 gesendet wurde, sprechen die Künstlerin Wissal Houbabi, die Kuratorin Frida Carazzato und die Kuratorinnen (der Ausstellung "Lucia Marcucci. L'offesa" bei Ar/Ge Kunst), Francesca Verga und Zasha Colah mit Alessandra Tortosa. POST IT ist ein Programm von Giuliano Tonini, kuratiert von Alessandra Tortosa.

Prisoners Sound Archive

PRISONERS SOUND ARCHIVE

3.30.2023

Mauro Tosarelli

Dies ist ein Archiv von Klängen und Geräuschen, die man in einer Gefängniszelle nicht hören kann. Diese Hörtöne wurden von ehemaligen Häftlingen in Palästina und deren Familienmitgliedern aufgenommen, die sich die Frage stellten: „Was würden Menschen im Gefängnis gerne hören?"

Das Projekt entstand 2020 in der Pandemiezeit, in der aufgrund der Covid-19-Bestimmungen keine Besuche erlaubt waren. Daraus ergab sich die Notwendigkeit, diese Geräusche im Gefängnis über ein Radio zu reproduzieren: sowohl vertraute Haushaltsgeräusche als auch Geräusche, die im Gefängnis nie zu hören sind, wie Laute aus der Natur oder vom Markt in Tulkarem und Ramallah oder der Klang von im Gefängnis nicht vorhandenem Edelstahlbesteck und Gläsern. Diese Hörtöne wurden mit Musik und Sprachnachrichten auf Arabisch, Italienisch und Englisch sowie mit den Namen von Freunden, die noch im Gefängnis sind und denen das Werk gewidmet ist, kombiniert.

Das Audiostück ist im Rahmen der Ausstellung „Die Fliege is a fly in volo“ bei Ar/Ge Kunst zu hören und entwickelt das Bedürfnis, heimlich realisierte Werke zum Leben zu erwecken, weiter. Kunst und Leben existieren im Gefängnis, jenseits des Narrativs der Ausgrenzung.

HÖRE HIER

"Hearing is a way of touching at a distance"

00:00 Lorenzo - Playing the piano.
01:02 Fulla - Birds.
01:13 Radi - How time goes by in prison.
01:40 Majid - reciting names of friends and students from the Birzeit University now in detention. This work is for them.
02:08 Sami and Amani - On the night he was arrested.
02:26 Suhail - Ya Thalam el Sijn, Makadi Nahhas .
02:47 Aman - Generator, from their home.
04:33 Aman - Reciting names of friends now in detention. This work is for them.
05:39 Aman - Generator, from their home.
06:17 Aman - Garden tap, from their home.
06:25 Karim - Voice message.
06:57 Karim - On family visits when he was detained.
07:25 Aman - Tableware and kitchen sounds from their home. No pottery, iron cutlery nor glass are allowed in prison, thus all tableware inside is made out of plastic.
07:59 Kids playing.
08:02 Lorenzo - Playing the piano.
08:59 Sara’s sounds.
09:09 Aman - Light switch, from their home.
09:27 Aman - Kettle, from their home.
09:48 Aman - Voice message explaining the generator’s function.
10:01 Majid - Her grandmother talks about the planting season.
10:09 Ramallah market, February 2020.
10:29 Karim - Voice message.
11:03 Karim - The silence of Tulkarem empty streets, March 2020.
12:00 Fulla - Call to prayer, Tulkarem.
12:49 Birezit field recording - The university is open, February 2020.
13:37 Dogs barking.
13:52 Majid - Farm animals.
14:28 Majid - Grandmother.
14:40 Aman - Her message to her husband in detention.
14:40 Lorenzo - Playing the synth.
15:05 Kids playing.
16:02 Anita - A mother’s message to her son.
16:14 Aman - Rusty door, from their home.
16:31 Fulla - A man selling vegetables during the lockdown, Tulkarem, March 2020.
16:54 Quran reading recorded from the radio
17:16 Lighter
17:22 Lit a cigarette, Birzeit University, February 2020.
17:29 Ibrahim in a Ramallah cafe.
17:34 Aman - Plates and kitchen sound from their home. No pottery, iron nor glass are allowed in prison, therefore all cutlery inside is made out of plastic.
17:57 Ghassan - Voice message.
18:16 a Ramallah cafe, March 2020.
18:16 Your Throats, Sameh Shqair.
19:16 Aman - Stirring the spoon in a glass cup. No iron cutlery nor glass cups are allowed in prison.
19:29 Birzeit University field recordings.
19:38 Birzeit University field recordings.
19:54 Lorenzo - Playing instruments.
20:26 Kids screaming.
21:07 Aman - Second message to her husband.
23:37 Fulla - She goes to the Tulkarem market during Ramadan.
24:25 Fulla - Pickles are very popular during Ramadan.
24:34 Fulla - Ramadan drinks.
24:44 Rain.
25:18 Fulla - Chocolate.
25:31 Aman - Marbles: “this is something Nael put with his hands on our roof. They are still here, waiting for him, after six years”.
25:33 Karim - Voice message.
25:52 Male Hbibti Madjatch, Cheb Khaled.
28:35 Waves from the North Sea, recorded in The Hague, The Netherlands. Upon request of Palestinian friends who can’t reach the Mediterranean Sea anymore.

AR/GE KUNST RAI

AR/GE KUNST RAI #1

19:17
2.23.2023

Jede Ausstellung entsteht im Dialog mit KünstlerInnen, Kollektiven, Vereinen und anderen Organisationen, die an den Programmen von Ar/Ge Kunst teilnehmen und welche in einem Podcast von Rai Alto Adige vorgestellt werden.

In diesem Interview, das in der Sendung POST IT von Rai Radio 1 gesendet wurde, waren der Künstler Htein Lin (dazugeschaltet aus Yangon), Sabine Holzknecht, (Direktorin von Helfen ohne Grenzen EO), Zasha Colah und Francesca Verga, (Kuratorinnen der Ausstellung Die Fliege is a fly in volo bei Ar/Ge Kunst) mit Alessandra Tortosa im Dialog. POST IT ist eine Sendung von Giuliano Tonini, kuriert von Alessandra Tortosa.

READING RIVERS

READING RIVERS #7

2.2.2023

Curated by Simone Mair and Lisa Mazza

BAU – Institute for Contemporary Art and Ecology

Diese Ausgabe von Reading Rivers widmen wir dem Buch How to imagine, A narrative on Art, Agriculture and Creativity über das utopische Projekt Agricola Cornelia S.p.a. (1973-1981), eine Landkommune im Norden von Rom, die Landwirtschaft und Kunst synergetisch verbinden sollte. Reading Rivers greift Baruchellos rhizomatische Art einen Ort zu denken und zu visualisieren auf und setzt die Stimmen von Martin und Baruchello in Verbindung mit Texten von der Künstlerin Emma Smith und der Anthropologin Anna Tsing, die den Ort als ein Geflecht von Beziehungen beschreiben. Wie kann uns Imagination helfen einen Ort als ein offenes Gefüge zu denken?

READING RIVERS

READING RIVERS #5

4.13.2022

Kuratiert von Simone Mair und Lisa Mazza

BAU – Institute for Contemporary Art and Ecology

Parallel zum Ausstellungsprogramm der ar/ge kunst vertieft die fünfte Ausgabe von Reading Rivers das Archiv als lebendiges Dispositiv. Ein Archiv wird als Katalogisierungssystem betrachtet, das verschiedene Formen von Wissen sammelt und anordnet, seien es materielle Objekte, aber auch Ideen und Vorstellungen. Anhand von Textauszüge aus dem natur- und kulturwissenschaftlichen Kontext verabschieden wir uns von der Idee eines stabilen und unveränderbaren Archives und bewegen uns zum Gedanken eines Archives, das durch unsere Vorstellungskraft, Fiktion und das in Beziehung treten, wächst.

Nach einer Einführung durch die Kuratorinnen des Öffentliches Programms, hören sich die Teilnehmer*innen bei einem gemeinsamen Spaziergang an der Talfer einen 40minütigen Podcast in englischer Sprache an. In den Texten geht es beispielsweise um die Rolle und Funktionsweise eines geologischen Archives, um die Herangehensweise künstlerischer Praktiken an ein Archiv, und um die Erde selbst als Archiv, wo Boden, Sedimente, Eisen, Gesteine als wichtige Aufzeichnungen in der Klimawissenschaft dienen. Das Archiv wird so zu einem Ort, der nicht nur die Vergangenheit erzählt, sondern auf transformative und politische Weise auf die Gegenwart einwirken kann. Nach dem Anhören des Podcasts folgt ein gemeinsamer inhaltlicher Gedankenaustausch.

READING RIVERS

READING RIVERS #4

12.1.2021

Curated by Simone Mair and Lisa Mazza

BAU – Institute for Contemporary Art and Ecology

Reading Rivers #4 vertieft die Ausstellung Plant Plant (27.11.21 – 12.02.22) in der ar/ge kunst und die künstlerische Praxis von der in Wien lebenden Künstlerin Katrin Hornek, die sich in ihrer Arbeit stets für ein komplexeres Verständnis von Natur und Kultur einsetzt.

READING RIVERS

READING RIVERS #3

10.27.2021

Curated by Simone Mair and Lisa Mazza

BAU – Institute for Contemporary Art and Ecology

Wir befinden uns in einem ehemaligen Sumpfgebiet. Nach der Trockenlegung, wurde aufgrund der idealen Lage und der Nähe zum strömenden Fluss eine Fabrik errichtet. Düngemittel war es, das durch die stählernen Rohre floss.

Bis in die 40er Jahre produzierte die Montecatini in Sinich bei Meran, tonnenweise Kunstdünger. Aus dem Sumpfgebiet wurde Industriezone und wuchs ein Dorf.

Was wenn wir diese Landschaft als Körper begreifen und unseren menschlichen Körper als flüssigen Organismus darin wahrnehmen? Diese Beziehung zwischen den Körpern, dem Menschlichen und dem Irdischen, verhandelt die Künstlerin Katrin Hornek in ihrer Einzelausstellung, die am 26.11.2021 in der ar/ge kunst eröffnet, ausgehend von der lokalen Geschichte und der damit verwobenen Ammoniakproduktion.

READING RIVERS

READING RIVERS #2

9.30.2021

Curated by Simone Mair and Lisa Mazza

BAU – Institute for Contemporary Art and Ecology

Die Kosmovision der Mapuche Bevölkerung, in der der Mensch als Teil der Erde auf der er lebt und nicht als Besitzer derselben wahrgenommen wird, rückt in den Fokus des zweiten Reading Rivers. Inspiriert durch die Sommer Ausstellung Silver Rights von Elena Mazzi, die zur Zeit in der Södertälje Konsthall in Schweden präsentiert wird, erforscht die Lesegruppe diesen animistischen Ansatz, der im Gegensatz zu den kolonialen Herangehensweisen an Land und Boden steht. Mit den ausgewählten Textauszüge werden künstlerische Praktiken und der lokale Kontext in Dialog gesetzt.

READING RIVERS

READING RIVERS #1

3.30.2021

Curated by Simone Mair and Lisa Mazza

BAU – Institute for Contemporary Art and Ecology

Reading Rivers ist eine laufende (ongoing) Lesegruppe, die die Ausstellungen und künstlerischen
Praktiken des ar/ge kunst Programmes 2021 vertieft und erweitert. Die Auswahl der Texte bezieht sich darauf, indem sie durch die Linse des Bodens und seiner Beziehung zum Menschen gelesen werden.

Anders als bei einer gewöhnlichen Lesegruppe, wo sich die Teilnehmer*innen im Sitzen zu Texten austauschen, lädt Reading Rivers dazu ein, sich an einen Fluss zu begeben. Texte haben wie das Wasser eines Flusses einen klaren Ursprung, vereinen sich durch die kollektive Lektüre immer wieder mit Neuem, um in etwas Größeres zu fließen. Sie durchqueren verschiedene Landschaften, Zeiten, Charaktere. Stoßen auf Hindernisse und fließen dort vorbei, wo es weniger Widerstand gibt. Das fließende Wasser des Flusses wird dem Wissen gleichstellt, das zwar mit Fixpunkten verbunden ist, aber auch in ständiger Bewegung bleibt, um so komplexe Fragen der Gegenwart neu zu lesen. Während des einstündigen online Treffens werden die Teilnehmer*innen entlang eines von ihnen gewünschten Flusses spazieren, lesen, zuhören, sprechen und sich austauschen.