Der Bozner Kunstverein Ar/Ge Kunst wurde 1985 in den Räumen der Museumstraße 29 gegründet. Der Name selbst ist eine Abkürzung des Begriffs Arbeitsgemeinschaft, der gewählt wurde, um die Vorstellung von kollektiver Arbeit zu fördern, und verweist als das deutsche Wort arg zugleich auf etwas Unbequemes oder Störendes.

Der Kunstverein hat sich zum Ziel gesetzt, den kollektiven Aspekt, der dem Namen der Ar/Ge Kunst eingeschrieben ist, an einem Ort der Forschung und Produktion von Kunst zu stärken. Im Rahmen neuer Produktionen wird sich jeweils eine Arbeitsgruppe aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen zusammenschließen, um über aktuelle gesellschaftliche, rechtliche und künstlerische Fragen nachzudenken.

Ausstellungen werden als kollaborative Tätigkeit angesehen, als ein erweiterter Körper, der den künstlerischen und sozialen Dialog betont. Der kollektive Ansatz erweist sich in neuen Aufträgen und Formaten: Ausgehend von einem Moment der Forschung entwickeln sich die künstlerischen Produktionen aus ihren Erzählungen heraus und werden durch weitere Geschichten, Spaziergänge im städtischen und außerstädtischen Raum, Live-Events und Podcasts aktiviert.

Das kuratorische Programm erkundet neue kollektive Formen kultureller Produktion, vor allem die Weise, in der individuelle Akte der Imagination und Fabulation in gemeinsamen Kontexten kollektiv werden können.

Der Kunstverein wird zu einer Plattform für das Fabulieren: zu einem Raum, an dem nicht nur die Vergangenheit durch die Gegenwart (und die Gegenwart durch die Vergangenheit) erzählt wird, sondern auch zu einem Ort des Fabrizierens von Geschichten, die sich auf unbequeme Weise an der Grenze zwischen Realität und Fiktion, zwischen historischen und imaginativen Rekonstruktionen bewegen. Das Fabulieren eröffnet Räume, in denen politische Aktionen imaginiert werden.

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