Henry Martin with Gianfranco Baruchello photo by Berty Skuber
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ABOUT HENRY MARTIN

19.11.2022—4.2.2023

Eröffnung 18. November, 20:00 Uhr

Ausstellungsgestaltung von Martino Gamper

Kuratiert von Emanuele Guidi

Der afroamerikanische Autor, Kritiker, Übersetzer und Kurator Henry Martin (Philadelphia, 1942 – Völser Aicha 2022) kam 1965 nach Italien und ließ sich 1971 in Völser Aicha in Südtirol nieder. Auch nach seiner Heirat mit der Künstlerin Berty Skuber lebte er weiter in dem Bergdorf und darüber hinaus in Städten wie Venedig, Rom, New York, Nizza und Philadelphia in einer Geografie, die von persönlichen ebenso wie beruflichen Beziehungen zu zahlreichen Künstler*innen und Kritiker*innen seiner Zeit geprägt war. „Außerhalb der Großstadt haben meine Gedanken die Möglichkeit und Zeit, sich herauszubilden“, sagte er zu Lea Vergine, die ihn 1988 für die italienische Vogue interviewte.

Die Ausstellung unternimmt eine Untersuchung der und Hommage an die Person Henry Martin, der über fünfzig Jahre lang von seinem „ländlichen Zufluchtsort“ aus der bevorzugte Gesprächspartner vielerbedeutender US-amerikanischer, italienischer und europäischer Vertreter*innen von Fluxus, Mail Art, Arte Povera und Konzeptkunst war.

Im Vorwort des 1984 für und mit Gianfranco Baruchello verfassten Bandes How To Imagine – A Narrative on Art, Agriculture and Creativity schrieb er: „Die Geschichte, die hier präsentiert wird, ist demnach eine Begegnung zwischen einer aktiven Stimme und einem aktiven Ohr – einer Stimme, die so viel sagte, wie ihr möglich erschien, und einem Ohr, das dies mit aller zur Verfügung stehenden Klarheit aufnahm“, und umriss somit die eigene Position als aktiver Zuhörer, Gesprächspartner und notwendiger Vermittler für das Erzählen von Geschichten. Eine Haltung, die seine Rolle inner- wie außerhalb der Sphäre von Kunst und Kultur auszeichnete und ihn dazu veranlasste, als Mitverfasser von Künstler*innenbüchern, als Autor und Herausgeber wichtiger Monografien sowie als Übersetzer von Textbeiträgen und Publikationen, aber auch als Kurator, Performer und Produzent hervorzutreten.

Einen Teil dieser Geschichte erzählt das Ausstellungsvorhaben anhand einer Auswahl von Künstler*innenbüchern, Kunstwerken, Briefen und Lebensspuren, die Zeugnis ablegen von Martins intensiver Korrespondenz und seinem Dialog unter anderem mit Künstler*innen wie Ray Johnson, Gianfranco Baruchello, Geoffrey Hendricks, George Brecht, Alighiero Boetti, Michelangelo Pistoletto, Arturo Schwarz, Lea Vergine, Anna Maria Ortense und seiner Lebensgefährtin Berty Skuber. Das von Martino Gamper gestaltete Ausstellungsdesign ist so konzipiert, dass es diese persönlichen Spuren respektiert, indem es einen Hintergrund für die Materialien schafft und Henry Martins eigene Interventionen unberührt lässt.

Mit herzlichem Dank an Henry Martins Frau, die Künstlerin Berty Skuber, sowie an seinen Sohn John-Daniel Martin.

Besonderer Dank gilt:
Archiv Marzona, Dresden
Stiftung Museion. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, Bozen
Carla Subrizi
Luca Cerizza
Alpi Wood
Tischlerei Mairhofer
Will Shannon

Mit freundlicher Unterstützung von:
Autonome Provinz Bozen, Abteilung Kultur
Gemeinde Bozen, Abteilung Kultur
Stiftung Südtiroler Sparkasse