OUTSIDE-IN – NUOVA ARCHITETTURA IN GRAN BRETAGNA
Tony Fretton, Florian Beigel, Peter Allison
Die Ausstellung OUTSIDE-IN setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Während das Architekturforum in Innsbruck Arbeiten der fünf jüngeren britischen Architekten Caruso St John, Maccreanor Lavington, East, Sergison Bates und Adjaye and Russell zeigt, stellt die Galerie Museum in Bozen Projekte von Florian Beigel und Tony Fretton vor. Gemeinsam vermitteln die beiden Teile der Ausstellung einen umfassenden Einblick in eine bestimmte Entwicklungslinie der britischen Gegenwartsarchitektur.
Die Ausstellung OUTSIDE-IN wird von Peter Allison kuratiert, und es wird ein gemeinsamer Katalog erscheinen. Florian Beigel und Tony Fretton haben 1970 bzw. 1982 zu arbeiten begonnen und eine Reihe von Projekten realisiert, die für die jüngere Architektengeneration von entscheidender Bedeutung waren. Dies gilt für Beigels Half Moon Theatre (1985) ebenso wie für Frettons Lisson Gallery (1991). Beispiele für Arbeiten der jüngeren Generation sind das 1997 fertiggestellte Gebäude am Kai von Walsall von Sergison Bates, das Lux Building am Hoxton Square mit Kino, Bar und Galerieraum von Maccreanor Lavington aus dem Jahr 1987, die Galerie für moderne Kunst in Walsall von Caruso St. John, die im Februar 2000 eröffnet wird, das St.-Albans-Projekt von muf und verschiedene innovative Projekte von Adjaye and Russell. Die Architektur beider Generationen zeichnet sich durch den Grundsatz aus, auf moderne Weise allgemein übliche Materialien einzusetzen, um Umgebungen zu schaffen, die Teil des öffentlichen Raums sind. Im Unterschied zu vielen anderen Bauten der neunziger Jahre gründet die Identität dieser Architektur also nicht darin, daß sie sich von ihrem Umfeld abhebt, sondern vielmehr in dem Versuch, einen gewissen Zusammenhang zwischen Neuem und Bestehendem herzustellen. Viele Projekte zielen darauf ab, isolierte Räume in öffentlichen Gebäuden durch Verbindungen zur Außenwelt zu erschließen. Daß im Innenbereich gewisse Materialien Verwendung finden, die sich auch für den Außenbereich eignen, unterstreicht den Schwerpunkt der in OUTSIDE-IN präsentierten Art von Architektur. Die Architekten beider Generationen konnten aufgrund ihres Erfolges bereits viele Bauten realisieren, setzen sich jedoch auch weiterhin mit aktuellen Problemen auseinander und bauen nicht nur, sondern arbeiten an einer Reihe zukunftsweisender Projekte, die noch nicht realisiert worden sind. Die Ausstellung in Innsbruck und Bozen wird anhand von vor allem aus den neunziger Jahren stammenden repräsentativen Arbeiten in erster Linie die sich verändernde Beziehung zwischen Bauen und Schaffen von sozialem Raum beleuchten.
Florian Beigel studium an der Universität von Stuttgart und der Bartlett School of Architecture and Planning, London. Gründet 1970 ein eigenes Büro und leitet seit 1980 das Architectural Research Unit an der University of North London, das sich mit Planung und Bau architektonischer Prototypen für den öffentlichen Raum befaßt. Florian Beigel Architects hat mehrere bemerkenswerte Projekte wie etwa das Half Moon Theatre (1985) in London realisiert und ist im Rahmen von Wettbewerben mit eine Reihe von innovativen Projekten hervorgetreten, die sich mit der Bedeutung unterschiedlicher Landschaftsarten für den Städtebau der Gegenwart beschäftigen. Zu den Arbeiten aus jüngster Zeit gehören zwei Wohnungen in London und ein mit dem 1. Preis ausgezeichnetes Wettbewerbsprojekt für die Umgestaltung eines Tagebaugebiets in Cospuden südlich von Leipzig. Florian Beigel ist Professor für Architektur an der University of North London und hat in den letzten Jahren verschiedene Gastprofessuren an Architekturinstituten innerhalb und außerhalb Europas bekleidet. Tony Fretton
Studium an der Architectural Association in London. 1981-82 Arbeit als Performancekünstler. Gründet 1982 ein eigenes Büro, Tony Fretton Architects. Weithin bekannt wird Fretton durch die Planung der Lisson Gallery in London, ein Bauvorhaben, das in zwei Phasen 1986 und 1991 umgesetzt wird. Seither Fertigstellung eines Zentrums für bildende Kunst in Sway, Hampshire, und des Quay Arts Centre in Newport, Isle of Wight. In mehreren Wettbewerbsprojekten hat sich Fretton mit neuen Entwicklungsgebieten auseinandergesetzt. Zu seinen jüngsten Arbeiten gehört ein Haus für einen Kunstsammler in London. Lehrtätigkeit an der AA, Gastprofessur am Berlage Institute in Amsterdam und an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne; zur Zeit Professor für Architektur und Innenausstattung an der Technischen Hochschule Delft. Peter Allison
Studium an der Architectural Association in London und an der Cornell University. Zusammenarbeit mit O. M. Ungers bei verschiedenen Wettbewerbsprojekten 1972-74. Lehrtätigkeit an der UCLA und der AA; unterrichtet zur Zeit an der South Bank University, London. Betreut 1993-98 ein vom British Council gefördertes Austauschprogramm mit der Universität für Architektur in Hanoi. Gastprofessur an der Technischen Universität Graz; Mitarbeit am Katalog der Architekturausstellung „Standpunkte ’94“ im Forum Stadtpark 1994. Kurator der 1998 an der AA und in der Art Front Gallery in Tokio sowie 1999 in Kyoto gezeigten Ausstellung „Beyond the Minimal“, die sich mit dem Werk von ARTEC, Adolf Krischanitz, PAUHOF und Riegler Riewe beschäftigt (Katalog)
Einführende Worte von Peter Allison, Caruso St John, Maccreanor Lavington, Sergison Bates und Adjaye and Russell, East