SET – MARTINA STECKHOLZER
Mit Martina Steckholzer präsentiert die Galerie Museum erneut eine junge Südtiroler Künstlerin, die seit ihrem Abschluss an der Akademie in Wien vor 2 Jahren eine steile Karriere begonnen hat. Im selben Jahr ihres Diploms bekam sie den Würdigungspreis des Österreichischen Bundesministeriums, 2004 den Förderpreis „planquadrat“ in Bozen. Martina Steckholzer machte Einzelausstellungen in der Galerie 5020 in Salzburg (2001), im Salzburger Kunstverein und bei Meyer Kainer in Wien (2004). Die konzeptuelle Malerei von Martina Steckholzer dokumentiert Räume der zeitgenössischen bildenden Kunst, in denen Kunst- und Kulturvermittlung stattfindet.
Ausgangspunkt bei Martina Steckholzer sind Videoaufnahmen dieser Kunst-Räumlichkeiten. Einzelne Stills dienen dann als Vorlage für ihre Malereien.
Es entstehen schattenhafte Abdrücke, Reflexlichter, Spiegelflächen, Andeutungen von Räumen und deren Details. Dadurch erfolgt eine Verzeitlichung im Bild, eine Flüchtigkeit, durch die die Räume sich in ihre Konturen auflösen.
Martina Steckholzer wandelt an der Grenzlinie zwischen geometrischer Abstraktion und figurativer Darstellung, und verführt uns zu einem Hinsehen ganz anderer Art, in dem sie das Unauffällige und Unbedeutsame ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt. In schwarz-weiß gehaltene Flächen und Fluchtlinien, perspektivische Zerrungen von Decken und Böden ziehen sich durch die Bilder. Martina Steckholzer ist bedächtig im Konzept der Bildfindung, und die Bedeutungsebenen in ihren Motiven sind vielschichtig. Raumspuren und Licht sind zügig und frisch auf die Leinwand gesetzt, das gemalte Bild ist Spur und Dejàvu. Die Ausstellung „set“ ist mehr als ein Nebeneinander einzelner Bildeinheiten. Die Motive sind nur ansatzweise körperhafte, vielmehr flüchtige Malerei. Das eigentliche Zentrum von „set“ ist die Leerstelle zwischen den Leinwänden und dem Betrachter. Steckholzers Umgang sowohl mit den Motiven wie auch mit dem Pinsel ist ein sehr freier, wodurch eine unmittelbare Wirkung der Malerei entsteht. Die inhaltlich komplexe Ebene der Bilder trägt sich mit der sinnlich-ästhetischen Wirkung die Waage.
Martina Steckholzers „Malereishow“ präsentiert ein Spannungsfeld, in dem der Betrachter permanent in seiner Rolle hinterfragt, gespiegelt, angeleuchtet und verschoben wird. Martina Steckholzer wurde 1974 in Sterzing geboren, und lebt und arbeitet in Wien. Nach dem Studium der Architektur in Innsbruck besuchte sie die Freie Kunstschule in Stuttgart. Von 1997-99 studierte sie Malerei am Mozarteum in Salzburg, 2001 machte sie das Diplom als Multi Media Producer am SAE Technology College in Wien. 2003 Abschluss der Akademie der bildenden Künste Wien bei Gunter Damisch und Heimo Zobernig. 2003 Würdigungspreis des Bundesministeriums für Kultur, 2004 Förderpreis „planquadrat“, Bozen. Seit 1998 Teilnahme an Gruppenausstellungen in Salzburg, Wien und New York, 2005 Beteiligung an der Prag Biennale. Einzelausstellungen: 2001 Studio Galerie 5020, Salzburg; 2004 „studio“, Kabinett, Salzburger Kunstverein; „messe“, Galerie Meyer Kainer, Wien.