ONE YEAR-LONG RESEARCH PROJECT / FIFTH:
KATRIN HORNEK
ar/ge kunst und BAU laden die Künstlerin Katrin Hornek zu einer gemeinsamen Zusammenarbeit ein, die die jeweiligen Programme das One Year-Long Research Project von ar/ge kunst und BAU Residency miteinander verknüpft.
In ihren letzten Projekten lag der künstlerischer Fokus auf dem verbindenden Akt des „Atmens“ –ausgehend von der molekularen Studie von CO2 als „Material“, als physische Verflechtung zwischen unseren Körpern, natürlichen Ressourcen und menschlich gesteuerten Aktivitäten. Für ihre Recherche in Südtirol wendet sie sich dem Akt des Verdauens zu. Hierfür setzt sich die Künstlerin mit der Geschichte des Meraner Stadtviertels Sinich auseinander, wo Mussolini im Rahmen seines rigorosen Autarkie- und Industrialisierungsprogramms für Südtirol eine Chemische Düngerfabrik errichtete (die zweitgrößte Fabrik Europas, nach der deutschen IG Farben). Hornek folgt dieser Spur, um zur heutigen Nutzung von Ammoniak und seinen vielfältigen Auswirkungen zu gelangen, im Zuge dessen fruchtbare Böden für das Gedeihen von mannigfachen chemischen Industrien aufbereitet wurden. Katrin Horneks Forschung wird sich über das gesamte Jahr erstrecken.
Katrin Hornek ist eine in Wien lebende bildende Künstlerin. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Transformationen und Brüchen zeitgenössischer Gesellschaften im (so genannten) Zeitalter des Anthropozäns. In ihren forschungsbasierten Installationen, Videos und kuratorischen Projekten plädiert sie für ein komplexeres Verständnis der Verflechtung von Natur und Kultur – zuletzt bei der Riga Biennale (2020), in der Ausstellung Hysterical Mining in der Kunsthalle Wien (2019) und – bis 2022 – in dem interdisziplinären Forschungsprojekt „The Anthropocene Surge“ (gemeinsam mit Michael Wagreich, Mitglied der Anthropocene
Working Group ).