Reading rivers, Soil times

Reading Rivers #3

27. Oktober 2021, 16:00—17:30

Treffpunkt: an einem Fluss, online

Anmeldung: [email protected]

Sprache: deu, engl

Reading Rivers Sessions 2021: 31.03.21; 30.09.21; 27.10.21; 01.12.21

Im Rahmen des öffentlichen Programmes Soil Times, kuratiert von BAU.

Wir befinden uns in einem ehemaligen Sumpfgebiet. Nach der Trockenlegung, wurde aufgrund der idealen Lage und der Nähe zum strömenden Fluss eine Fabrik errichtet. Düngemittel war es, das durch die stählernen Rohre floss.

Bis in die 40er Jahre produzierte die Montecatini in Sinich bei Meran, tonnenweise Kunstdünger. Aus dem Sumpfgebiet wurde Industriezone und wuchs ein Dorf.

Was wenn wir diese Landschaft als Körper begreifen und unseren menschlichen Körper als flüssigen Organismus darin wahrnehmen? Diese Beziehung zwischen den Körpern, dem Menschlichen und dem Irdischen, verhandelt die Künstlerin Katrin Hornek in ihrer Einzelausstellung, die am 26.11.2021 in der ar/ge kunst eröffnet, ausgehend von der lokalen Geschichte und der damit verwobenen Ammoniakproduktion.

Reading Rivers #3 und #4 laden die Teilnehmer*innen ein, die Ausstellung und die künstlerische Praxis von Katrin Hornek durch das Lesen, Erforschen, Diskutieren von Texten verschiedener Autorinnen wie unter anderem María Puig de la Bellacasa, Sabina Holzer, Sarah Demeuse, Myra J. Hird, Kathryn Yusoff, Anna L. Tsing, die den Menschen in Beziehung und als Teil der Umwelt sehen, zu vertiefen.

Die Lesegruppe findet auf Anmeldung statt und die Teilnehmer*innen sind ersucht die Texte vorab zu lesen. Während der Veranstaltung werden die Texte über ein Podcast angehört und anschließend in einer gemeinsamen Diskussion in englischer Sprache besprochen.

Ein Booklet mit den Textauszügen und weitere logistische Details werden bei der Anmeldung zugesandt.

Anders als bei einer gewöhnlichen Lesegruppe, bei der sich die Teilnehmer*innen im Sitzen zu Texten austauschen, lädt Reading Rivers ein, sich an einen Fluss zu begeben. Texte haben wie das Wasser eines Flusses einen klaren Ursprung, vereinen sich durch die kollektive Lektüre immer wieder mit Neuem, um in etwas Größeres zu fließen. Sie durchqueren verschiedene Landschaften, Zeiten, Charaktere. Stoßen auf Hindernisse und fließen dort vorbei, wo es weniger Widerstand gibt. Das fließende Wasser des Flusses wird dem Wissen gleichgestellt, das zwar mit Fixpunkten verbunden ist, aber auch in ständiger Bewegung bleibt, um so komplexe Fragen der Gegenwart neu zu lesen.

Podcast Soil Times Credits
Stimmen: Simone Mair, Sabina Holzer, Amy Franceschini, Rosalyn D’Mello
Editing: Daniel Mazza